Die Dunkelheit färben - LandArt im Herbst
Landart ist eine relativ junge Kunstrichtung, bei der die Künstler in und mit der Natur arbeiten. Dabei gestalten „Landartkünstler“ ihre Kunstwerke ausschließlich aus Naturmaterialien und belassen diese am Ort ihrer Entstehung in der Natur, wo sie dann im Laufe der Zeit wieder zerfallen. Ein ganz besonderes Erlebnis ist das Gestalten einer Landart-Ausstellung nachts! Wie lässt sich die Dunkelheit färben? Ein außergewöhnliches Projekt für die Klassenfahrt!
Noch im Hellen überlegen die Kinder, wie sie nachts Farbe in den Wald bringen können. Auf die Idee, den Wald mit Lampen zu beleuchten, kommen sie schnell. Alle kennen Laternen – wie wäre es, Laternen aus Blättern anzufertigen und diese zu durchleuchten? Oder gewebte Blatt-Teppiche vor die Taschenlampen zu stellen? Manche unserer vorgeschlagenen Kunstwerke sind auf etwas Zusatzmaterial angewiesen und müssen nach der Aktion abgebaut werden - andere können Sie nach der Klassenfahrt tatsächlich wieder der Natur überlassen.
Blattlaternen anfertigen
Material:
kleine, bunte Blätter, Luftballons, helles Pergamentpapier (weiß sowie helles gelb oder orange), Kleister, Schere, etwas Draht, Stöcke, Teelichter
Vorbereitung:
Kleister anrühren, Luftballons aufblasen, Pergamentpapier in kleine Stückchen reißen
Beschreibung:
Die aufgeblasenen Luftballons werden dick mit Kleister bestrichen und mit den kleinen Pergamentpapier-Fetzen beklebt, bis sie von einer dünnen Schicht umgeben sind. Nun werden die bunten Blätter in den Kleister getaucht und auf die Ballons gelegt. Eine weitere Pergamentschicht hält auch die steiferen Blätter am Ballon fest.
Über Nacht trocknen lassen. Am nächsten Tag können die Ballons aufgeschnitten werden, sodass ein Teelicht hineinsetzt werden kann. Mit Draht wird ein Bügel über diesem Loch befestigt, der über den Stock gelegt wird. Teelicht hineinstellen – und fertig ist die Blattlaterne!
Blatt-Teppiche basteln und vor Lampen hängen

Material:
Schere
Beschreibung:
Blatt-Teppiche können als lange Fahnen von den Bäumen hängen oder aber auch in einem Rahmen wie ein Wandschirm aufgestellt werden. Besonders schön sind sie aus dem bunten Herbstlaub von Ahorn oder Platane!
Mit einer Schere werden die Stängel der Blätter abgeschnitten. Nicht wegwerfen! Die Stängel dienen nun zum Zusammenstecken der Blätter. Sie werden sozusagen mit den Stängeln vernäht. Dabei wird die Fläche nach und nach von oben nach unten und zu den Seiten vergrößert.
Der schlafende Drache

Mancher umgestürzter Baum sieht fast wie ein Drache aus. Mit bunten Ahornblättern lassen sich die Zacken auf seinem Rücken nachbilden, mit Lehm das Maul nachformen, aus dem er Feuer spuckt (Kerze in einem Marmeladenglas oder rote Blätter).
Beleuchtetes Stockiglu
Aus Ästen errichten die Kinder ein Iglu, indem sie die Äste im Kreis immer aufeinander legen. Dabei achten sie darauf, nach oben schmaler zu werden.
Ein Eingang wird freigelassen und das Iglu von Innen beleuchtet, so dass es in der Nacht zu einem einladenden Heim wird.



Leuchtstab-Tanz - ein lebendiges Kunstwerk
Material:
Leuchtstäbe (erhältlich in Survival- und Trekkingläden), Schnur, evt. Musik
Leuchtstäbe sind etwa 20 cm lange Stäbe aus Kunststoff, die mit zwei Chemikalien gefüllt sind. Vermischen sich diese Chemikalien, fangen die Stäbe an, Licht abzugeben. Sie werden u. a. als Notlicht in der Wildnis oder für Höhlentouren genutzt und können in unterschiedlichen Farben leuchten (gelb, grün, orange).
Diese Leuchtstäbe sind für Kinder sehr faszinierend: Licht, das chemisch entsteht, kalt ist und in einer Röhre gefangen bleibt? Das kann es doch kaum geben!
Die Leuchtstäbe eignen sich zudem wunderbar, buntes Licht ins Dunkel zu bringen. Ob drinnen im abgedunkelten Raum oder Draußen – sie laden zum Experimentieren ein. An eine Schnur gebunden, lassen sich die Stäbe herumwirbeln. So werden Lichtfiguren erzeugt: Lichtkränze über dem Kopf, in die Nacht gemalte Achten, Wellen, … Die Kinder überlegen sich dazu eine gemeinsame Choreografie. Im Kreis stehend erzeugen sie rhythmische Licht-Bilder, die von Musik begleitet werden können.
Nachtbilder
Material:
große Papierbögen, Klemmbretter oder Staffelei als Malunterlage, schwarze Farbe (Wachs, Kohle oder Wasserfarben)
In der Dunkelheit sehen wir die Landschaft und Umgebung rings um uns herum in schwarz-weißen Silhouetten. Um diesen besondern Eindruck einzufangen, sucht jeder sich einen Blickwinkel, bei dem er eine besonders schöne Silhouette eines Baumes, eines Hauses etc. vor sich hat und baut dort seine Staffelei auf. Dann geht es los – doch welche Überraschung: malen in der Dunkelheit ist etwas ganz anderes als am Tag! Alles, was schwarz gemalt wird, ist während des Malens auf dem Blatt nicht zu sehen. Wir müssen umdenken. Die Gegenstände werden durch die Umgebung erfasst, - nur die hellen Stellen, auf die keine Farbe aufgetragen wird, sind sichtbar.
Tipp: Kohlestifte selbst gemacht
Besonders stimmungsvoll ist es, die Kohlestifte, mit denen man in der Dunkelheit zur Nachtbild-Malaktion starten will, zuvor im Lagerfeuer selbst zu brennen. Hierzu schneidet man etwa stiftdicke, frische Zweige und schält die Rinde mit einem Taschenmesser ab. Die Holzstückchen werden nun in eine flache Metalldose gepackt und in die Glut gelegt. Ohne Sauerstoffzufuhr „verkohlt“ nun das Holz in der Dose und wird zu einem Kohlestift.